Schulkonzept

Die Johann-Peter-Ring-Grundschule Ottmaring ist seit dem Schuljahr 2010/2011 jahrgangsgemischt.


In unsere Schule gehen Schüler der Friedberger Ortsteile Ottmaring, Rederzhausen, Bachern, Hügelshart und Rohrbach. Einige unserer Schulkinder werden mit dem Schulbus befördert. Wir haben aktuell acht Klassen. Vier Klassen sind davon 1/2 Mischung und vier Klassen 3/4. In unserem Einzugsgebiet liegen vier Kindergärten, mit denen wir kooperieren. Bei uns unterrichten dreizehn Lehrkräfte fest und vier Fachlehrerinnen, die wir uns mit anderen Schulen teilen. Unser Sachaufwandsträger ist die Stadt Friedberg.


"Flexible Grundschule" in Bayern - Jahrgangsmischung 1/2"


In der sogenannten „flexiblen Eingangsstufe“ der Profilschulen lernen Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 gemeinsam in einem Klassenverband. Die Klassenschülerzahl ist auf 25 Kinder begrenzt. Die Unterschiedlichkeit der Schülerinnen und Schüler wird als Chance genutzt, gezielt von- und miteinander zu lernen. Die Schulanfänger erfahren so von Anfang an die Unterstützung durch ihre älteren Mitschüler. Diese wiederum erleben sich als Könnende, übernehmen Mitverantwortung und gewinnen dadurch an Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.


Anknüpfung an vorschulische Bildung und Erziehung

Die Altersmischung ist den Schulanfängern aus der Situation in den Kindertageseinrichtungen oder Familien bekannt. Die Flexible Grundschule knüpft an die Vorerfahrungen der Kinder an und führt die vertraute Situation des miteinander Arbeitens und Lernens unterschiedlicher Altersgruppen fort.


Erhebung der individuellen Lernausgangslage


Kinder beginnen die Grundschulzeit mit unterschiedlichen Vorkenntnissen. Damit das Lernangebot optimal an den individuellen Lernstand angepasst werden kann, ermitteln die Lehrkräfte die Lernausgangslage der Schulanfänger. So kann auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse jedes einzelne Kind von Anfang an entwicklungsgerecht gefördert werden.


Individualisierende Lernangebote


Das Unterrichtskonzept berücksichtigt die Verschiedenheit der Kinder. Daher werden in den Klassen der Flexiblen Grundschule gemeinsame Themen und offene Aufgaben angeboten, die differenziert und in kommunikativen Lernsituationen bearbeitet werden. Darüber hinaus werden bewährte und neue Unterrichtsmethoden in schüleraktivierenden Lernumgebungen genutzt, die ein Lernen im eigenen Tempo ermöglichen.


In der Flexiblen Grundschule soll jede Schülerin und jeder Schüler optimal gefördert werden. Jedes Kind erhält die Zeit, die es braucht, um im Lesen, Schreiben und Rechnen ein stabiles Fundament zu bilden. Je nach Lernstand kann das Kind entweder ein Jahr, zwei Jahre oder drei Jahre in der sogenannten Eingangsstufe verbringen. Die Kinder sind dann also drei Jahre, vier Jahre oder fünf Jahre in der Grundschule. Pädagogisch gesehen geht es darum, die Lernvorgänge auf den individuellen Lernstand bestmöglich auszurichten.

Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird die Flexible Grundschule erprobt. Insgesamt bieten im Jahr 2019 268 bayerische Grundschulen die ersten beiden Jahrgangsstufen flexibel an. Die Erfahrungen der Lehrkräfte und der Schulleitungen sind durchweg positiv.

Formen der Leistungserhebung


Die Kinder lernen individuell. Dies erfordert einen veränderten Blick auf Leistung. Wir erproben daher verschiedene und auch neue Formen der Leistungserhebung sowie der Rückmeldung über den Lernerfolg. Auf diese Weise entsteht ein differenziertes Bild über den individuellen Aufbau der fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen. Das Zwischenzeugnis wird bei uns durch ein dokumentiertes Elterngespräch ersetzt.


Flexible Verweildauer


Die Regelbesuchszeit in der Eingangsstufe (Jahrgangsstufen 1 und 2) beträgt zwei Schuljahre. In Anpassung an die individuelle Lern- und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler eröffnet das Konzept die Möglichkeit eines dritten Schulbesuchsjahres, ohne dass ein Wechsel des Klassenverbandes erforderlich wird. Dieses wird nicht auf die Pflichtschulzeit angerechnet. Kinder, die in ihrer Lern- und Sozialentwicklung sehr schnell voranschreiten, können bereits nach einem Schulbesuchsjahr in die Jahrgangsstufe 3 aufrücken. Bei der Entscheidung über die Verweildauer arbeiten die Erziehungsberechtigten und die Schule eng zusammen.


Erziehungspartnerschaft und Gestaltung der Übergänge


Die Veränderungen im Unterricht, die verstärkte Berücksichtigung des individuellen Lernfortschritts und die Möglichkeit einer flexiblen Verweildauer erfordern eine intensivere Beratung der Eltern. Grundlage dafür sind die dokumentierten Beobachtungen der Lehrkräfte sowie die Ergebnisse der Leistungsfeststellung. Die enge Zusammenarbeit mit den Kindertageseinrichtungen sowie mit den Lehrkräften der folgenden Jahrgangsstufen sichert eine möglichst reibungslose Gestaltung der Übergänge.


Die Klassen in der Flexiblen Grundschule sind jahrgangskombiniert


Die Lehrerinnen haben zunächst genau hingesehen – denn gerade am Beginn der Grundschulzeit bringen Kinder ganz unterschiedliche Vorkenntnisse mit. Ausgehend von der Frage: "Was kann das Kind schon?" wird im Unterricht der individuelle Kenntnisstand berücksichtigt. Dazu gibt es Lernbausteine, die aufeinander aufbauen und von den Kindern der Reihe nach zu bearbeiten sind. Ebenso gibt es Lernbausteine, die für alle Kinder einer Klasse das gleiche Thema bieten, aber Aufgaben auf unterschiedlichem Niveau stellen.


Weiterführung der Jahrgangsmischung in der Klassenstufe 3 und 4


Umgang mit Vielfalt


Aufgrund der Erfahrungen in der Jahrgangsstufenmischung 1/2 bleiben unsere Kinder auch in den Klassen 3 und 4 in die Mischung. Das System der Jahrgangsmischung mit ihren positiven Auswirkungen wollen wir auch für unsere größeren Kinder beibehalten. Die Kinder stärken weiterhin ihre Sozialkompetenzen wie Einfühlungsvermögen oder Perspektivenwechsel und lernen häufig im Partnersystem. Sie kooperieren intensiv miteinander, auch als Tutoren, und tragen so der größer werdenden Heterogenität Rechnung. Dabei spielt für uns der Inklusionsgedanke eine große Rolle. Auch wenn der eigenständige Wissenserwerb, besonders in der Klasse vor dem Übertritt stärker in den Vordergrund rückt. Jedes Kind gehört einige Zeit zu den Jüngeren und einige Zeit zu den Älteren. Die größere Spanne an Lernvoraussetzungen innerhalb einer Klassengemeinschaft ermöglicht auch in den Stufen 3 und 4 den Kindern die leichtere Übernahme von verschiedenen Rollen. Damit erreichen wir die bestmögliche Stärkung der Persönlichkeit der uns anvertrauten Kinder.

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